Die Sommerzeit hierzulande war fast um und
mein Jahresurlaub verbrachte ich im letzten Jahr (2003)
auf den Malediven (Kuredu Island Resort) bei den prodivers.
Als zertifizierter Dräger Ray Taucher brachte ich neben
meinem eigenem Ray auch die Flasche mit.
Auf dem Weg zur Tauchbasis frug mir ein
anderer Taucher: "Damit willst du Tauchen ? Die reicht
doch höchsten für ein paar Minuten !". Ich
entgegente ihm "Kein Problem damit kann ich gut 1 Stunde
Tauchen !". "Das kann doch gar nicht sein"
und er begann meine 5l Flasche näher zu betrachten
und eine grosses "AHA" kam aus seinem Mund. "Wieder
so nen Rebreather Freak". Ich grinste über beide
Backen und ging weiter zur Tauchbasis.
Die ersten Tauchgänge führte ich
mit meinem eigenem Ray durch und meine Buddy TL Bernd begleitete
mich dabei mit seinen Dolphin. Irgendie sah das Tauchen
mit dem Dolphin viel einfacher aus als mit meinem Ray. Daraufhin
beschloss ich mal einen Introduction Dive mit dem Dolphin
zu machen. Da ich bereits einen Tauchgang hatte und ich
das Dolphin bereits zusammengebaut und ausseinander genommen
hatte, war für mich der erneute Zusammenbau kein Problem.
Beim Zusammenbau bekam ich direkt den ersten
Tip: das man genug Platz für die Einatemlunge lassen
lassen muss, damit Sie sich voll entfalten kann. Er meinte
"die Deutschen sind da einfach übergenau mit der
Klettverschlussabdeckung", einfach nur 1 cm abdecken
mit dem Klett das reicht voll und ganz. Das ist nur ein
Schutz der beiden Lungen und des Kalkbehälter und soll
dich beim Atmen ja nicht einängen.
Der Zusammenbau der Dräger Dolphin
ist etwas Aufwender als beim Ray, allerdings merkt man deutlich
dass das Dräger Dolphin professioneller aufgebaut ist
und somit mehr Sicherheits - Reserven hat. Insbesondere
dass man ein separates Baylout (wird für die Tarierung
und auch für den Oktopus oder/und Trocki genutzt) und
der Kalkbehälter ein grösseres Volumen hat, tragen
zur Tauchsicherheit bei.
Meine Tauchgänge machte ich direkt
vom Dhoni aus - dreimal spülen und platsch reins in
28 Grad warme Wasser. Auf einem Shorty habe ich dabei verzichtet
und habe mir nur ein T-Shirt übergestreift. Das Bleigewicht
konnte ich somit auf 11 KG verringen (mit Shorty + 2 KG),
da das Dolphin mit der Baylout Flasche eine negativen Auftrieb
von 2 KG hat. Mit dem Ray inkl. Shorty war ich bei rund
16 KG, da das Ray einen positiven Auftrieb hat. Mitlerweile
konnte ich das Gewicht bei meinem Tauchgängen um 2
KG verringen.
Die ersten "Gehversuche" unter
Wasser waren etwas Gewöhnungsbedürftig, doch nach
einer guten viertelstunde fühlte ich mich Pudelwohl.
Am Anfang war mir nicht klar: habe ich das Dolphin noch
an oder ist es beim Sprung ins Wasser abhanden gekommen.
Da ich atmen konnte und kein Wasser im Kreislauf war, ist
alles OK. Das Dräger Dolphin hängt locker auf
dem Rücken und engt nicht so sehr ein wie das Dräger
Ray. Ein ganz anderes angenehmes Tauchgefühl. Wie es
sich bei den 60 minutigen Tauchgänges gehört,
konnten wir jedesmal eine Karettschildgröte bewundern.
Interesanterweise, haben wir Sie immer beim essen gestört.
Sie lies sich von uns beiden Unterwasser-Wesen überhaupt
nicht stören.
Am Ende des ersten Tauchganges (rund 60
Minuten) hatte ich Probleme die Tiefe zu halten, zwar konnte
ich durch das Luft ablassen aus dem Jacket die Tiefe halbwegs
halten, doch am Ende, nach der obligatorischen Dekopause
(5 Minuten auf 5 Meter Tiefe), machte es plopp und ich war
an der Decke ähem Wasseroberfäche.
Beim zweiten Tauchgang klappte es dann deutlich
besser, da mir der TL verriet, das man mit beiden Rebreather
einen negativen Auftrieb erreichen kann, indem man einatmet
und über die Nase ausatment. Dadurch verringert man
das Luftvolumen in der Einatmenblase (die sich ja eh automatisch
wieder Auffüllt) und man sinkt dadurch nach unten.
Gesagt, getan und es funktioniert wirklich. Klasse so macht
das Tauchen mit dem Dolphin richtig Spass.
Nach erfolgreichen Tauchgang, kam dann noch
die schriftliche Prüfung von NRC international die
ich im ersten Anlauf direkt bestanden habe (1 Fehler, da
ich die Frage anders verstanden hatte - Bernd meinte Sie
sei halbrichtig beantwortet worden) und dass ich dafuer
fast garnichts gelernt hatte (Autor= Faultier).
Absofort kann ich sowohl mit dem Dräger
Dolphin, als auch mit dem Dräger Ray Tauchen. Ich werde
wohl umsteigen, wenn ich die Anscahffaungsummer für
ein Dolphin zusammenhabe, da es sich einfach eleganter und
angenehemer damit Tauchen lässt. Ich wünsche jedem
viel Spass, der es auch einmal mit einem der beiden Rebreather
versuchen möchte!
Nachtrag Frühjahr 2004: Ich habe mir
mitlerweile ein Dräger Dolphin erworben (europische
Version mit - leider - anderen Jacket - dafür CE Zeichen
dran. Hat vielleicht jemand eine internationales Dolphin
Jacket für mich (das stammt von Zeagle) ?
Euer Guido Wolfgang Stumpe
PADI OWD und NRC Nitrox und NRC Dräger Ray Diver
|